Dessau-Roßlau, 20. Januar 2022 – IDT Biologika, ein führendes Unternehmen im Bereich der Auftragsentwicklung und -fertigung (CDMO) von viralen Impfstoffen, viralen Vektoren für Gen- und Immuntherapeutika und onkolytischen Viren, erweitert derzeit die Produktionskapazitäten.
Aus diesem Anlass besuchte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff das Pharmaunternehmen und besichtigte die neue Hochgeschwindigkeitsabfüllanlage und die Räumlichkeiten für die künftige Wirkstoffproduktion.
„Die weltweite Pandemie hat IDT Biologika stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Bei der Bekämpfung der Pandemie kommt dem Impfstoffproduzenten aus Sachsen-Anhalt eine zentrale Rolle zu”, betonte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff.
Weiter sagte Haseloff: „Die Pharma- und Impfstoffindustrie ist ein starker Wirtschaftsfaktor in unserem Bundesland. Eine lange Tradition, die enge Verknüpfung von Forschung und Produktion sowie leistungsstarke Cluster machen den Standort so erfolgreich. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie – für die IDT Biologika beispielhaft steht – wollen wir im Interesse des Wissenschaftsstandortes Sachsen-Anhalt weiter ausbauen und forcieren.“
Nachhaltige Investitionen für die Zukunft
Die Investition von 100 Mio. EUR in den Pharmastandort sind Teil eines auf mehrere Jahre angelegten Programms zur Steigerung der Herstellkapazitäten und -kompetenzen, mit dem IDT Biologika dem weltweit wachsenden Bedarf an Impfstoffen und Biopharmazeutika begegnen und somit einen wichtigen Beitrag für eine sichere Gesundheitsversorgung leisten möchte.
Im Zuge der Investition entstehen von 2020 bis 2022 ca. 350 Arbeitsplätze sowie Räumlichkeiten für die Wirkstoffherstellung, aseptische Flüssigkeitsabfüllung, Verpackungsmöglichkeiten und die automatisierte Sichtprüfung.
Kernstück bildet ein neues multifunktionales Gebäude, das mit vier 2.000-Liter-Bioreaktoren ausgestattet wird. Damit ist es für die großvolumige, kommerzielle Wirkstoffproduktion geeignet und gewährleistet eine große Flexibilität für die Upstream- und Downstream-Prozesse. Durch die modulare Bauweise und die Nutzung der bestehenden Infrastruktur werden künftige Erweiterungen im Bereich der Wirkstoffproduktion um zwei weitere Einheiten mit Bioreaktoren ermöglicht. Parallel wurde in dieser Woche im Nachbargebäude eine weitere Hochgeschwindigkeits-Abfülllinie eingebracht.
Die neuen Produktionseinheiten dienen der Herstellung von Impfstoffen und Biopharmazeutika. Sie werden Anfang 2023 in Betrieb gehen.
Da der Bedarf an Entwicklungs- und Herstellungskapazitäten für Impfstoffe und neuartige Therapien wächst, werden wir weiterhin in diese Technologien und hoch qualifiziertes Personal investieren, um unsere Partner bei der Markteinführung dieser lebenswichtigen Medikamente zu unterstützen“, sagte Dr. Jürgen Betzing, Geschäftsführer IDT Biologika. „Mit dem anhaltenden Wachstum unser Standorts leisten wir einen sehr lebendigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit Sachsen-Anhalts in der Biotechnologiebranche. Überdies schaffen wir dauerhaft Arbeitsplätze in der Region,” führte Betzing fort.
Innovation durch die Verknüpfung von Wissenschaft und Produktion
Die enge Vernetzung von Unternehmen und forschenden Einrichtungen und die Förderung des Transfers der dabei gewonnenen Erkenntnisse bildet eine weitere zentrale Voraussetzung von Innovation.
Beispielsweise entwickelt IDT Biologika gemeinsam mit den Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) einen eigenen COVID-Impfstoff. IDT Biologika hat dank des Forschungsprojektes in den vergangenen Monaten umfangreiche wissenschaftliche und technologische Erkenntnisse gewonnen.
„Durch die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des DZIF haben wir signifikante Erkenntnisse in Bezug auf die Entwicklung und die Herstelltechnologie erzielt. Aufgrund dessen könnten wir auf künftige Pandemien wesentlich schneller Antworten finden und vor allem noch schneller in eine kommerzielle Produktion von Impfstoffen einsteigen. Das Forschungsprojekt belegt sehr eindrücklich, dass Innovation durch Vernetzung von Forschung und Anwendung entsteht”, fasste Dr. Simone Kardinahl, Senior Vice President Development, zusammen.
Und Dr. Jürgen Betzing ergänzte: „Dieses Wissen tragen wir von Sachsen-Anhalt in die Welt. Wir können stolz darauf sein, dass wir in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Einrichtungen des DZIF eine funktionierende Plattform entwickelt haben, mit der es möglich ist, in kurzer Zeit einen Impfstoff im Falle einer Pandemie herzustellen.”